Kreuzbandverletzung

Krankheitsbild Kreuzbandverletzung

Bei einer Kreuzbandverletzung bzw. bei Kreuzbandrissen ist vor allem das vordere Kreuzband betroffen, etwa 10 mal häufiger als das hintere. Das Band kann sowohl isoliert als auch in Kombination mit Rupturen der Innen- und Außenbänder sowie Schädigungen der Menisken auftreten. Ist das vordere Kreuzband gerissen, besteht in der Regel ein Instabilitätsgefühl und teilweise auch Schmerzen, Schwellungen, Gangunsicherheit, Blutergüsse und Gelenkblockaden. Häufig ist in dem Moment, wenn es passiert, ein peitschenartiger Knall zu hören. Das vordere Kreuzband ist zusammen mit dem hinteren Kreuzband und den beiden Außenbändern ein Bestandteil des passiven Stützapparates des Kniegelenkes. Es verhindert, dass sich der Unterschenkel gegenüber dem Oberschenkel nach vorne verschiebt.

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1. Teilruptur (Teilriss) des vorderen Kreuzbandes

Bei einer Teilruptur sind nur die inneren Fasern des Kreuzbandes gerissen, die Hülle ist noch intakt aber überdehnt, das Knie wird instabil. Sind nicht alle inneren Fasern gerissen und besteht noch Kontakt der beiden Enden des Bandes, kann das Kreuzband von alleine wieder ausheilen.

2. Komplette Ruptur des vorderen Kreuzbandes

Bei der kompletten Ruptur besteht kein Kontakt mehr zwischen den beiden Enden des Kreuzbandes, sowohl die inneren als auch äußeren Faseranteile sind vollständig gerissen. Meistens reißt das Band nahe am Oberschenkel Anteil, es kann aber auch mittig oder näher am Unterschenkel reißen.

3. Knöcherner Ausriss der Verankerung

Abgesehen von den reinen Bandverletzungen kommt es auch vor, dass nicht das Band selbst sondern der knöcherne Ankerpunkt durch die wirkenden Kräfte ausgerissen wird. Diese Form kommt häufig bei Kindern vor, da deren Knochen noch nicht so hart wie die von Erwachsenen sind und ihre Bänder noch nicht so leicht reißen.
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Meist treten Verletzungen der Kreuzbänder als Sportverletzungen auf, vor allem Kontaktsportarten wie Fußball, Handball oder Skifahren führen häufig zu derartigen Verletzungen. Die Ursache sind dabei Kräfte die in Rotation und Verschiebung des Oberschenkels gegen den fixierten Fuß entstehen, welche die Reißfestigkeit des Kreuzbandes überstrapaziert. Manchmal sind bereits Vorschädigungen der Bänder durch alte, nicht therapierte Verletzungen ein begünstigender Faktor für einen vollständigen Riss.
Als Ursache ist nicht immer der Kontakt mit einem anderen Beteiligten nötig, Risse können auch durch abrupte Richtungswechsel oder Stop-Bewegungen entstehen, sowie durch Landungen und Sprüngen. Besondere Risikogruppen sind Personen zwischen 15 und 25 Jahren, Personen mit Kreuzbandrissen in der Vergangenheit, Frauen (4-8 fach häufiger betroffen) und besondere Ermüdung zum Beispiel am Spielende eines Fußballspiels.

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Ob eine operative oder konservative Behandlung empfehlenswert ist, entscheidet die individuelle Situation des Betroffenen. Patienten die keine besonders hohen körperlichen Belastungen im Beruf oder den Freizeitaktivitäten haben und mit dem Befund, dass sich das Knie nach der Ruptur stabil anfühlt, können von einer konservativen Behandlung profitieren. Auch wenn das Kreuzband nur teilweise gerissen und weiterhin stabil ist, wird die Selbstheilung nur durch konservative Maßnahmen unterstützt, genauso wird bei einem knöchernen Ausriss konservativ behandelt, wenn das Band noch an der Abrissstelle anheftet. Ist der Betroffene jedoch körperlich sehr aktiv und treibt womöglich Kontaktsportarten, dann ist es ratsam das Kreuzband zu operieren.

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Die konservative und physiotherapeutische Behandlung ist besonders bei älteren Patienten und Patienten mit geringen Belastungsansprüchen zu empfehlen. Bei Teilrupturen und nicht verschobenen knöchernen Ausrissen kann durch Schienenversorgung zunächst bessere Stabilität und Belastbarkeit für das Knie hergestellt werden, in der Akutphase kann kühlen gegen die Schmerzen helfen, des Weiteren wird das Knie bis zur Schmerzfreiheit mit Unterarmgehstützen (UAGST) entlastet. Nach etwa zwei Wochen kann mit Kräftigungsübungen der Beinmuskulatur begonnen werden. Lauftraining kann normalerweise erst nach dem Ablegen der UAGST erfolgen, mit Hilfe eines AlterG Schwerelosigkeitslaufbandes ist ein frühzeitiger Beginn des Lauftrainings jedoch machbar und sehr förderlich, um wieder natürlich gehen zu können. Ziel ist es, langfristig das Knie aktiv zu stabilisieren, um Folgeschäden zu reduzieren.

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Bevor die Operation durchgeführt werden kann, sollte die akute Wundheilungsphase abgeschlossen sein, in dieser Zeit wird durch Physiotherapie der Heilungsverlauf unterstützt und Vorarbeit für die kommende Operation geleistet. Primär werden in der ersten Phase, die in etwa bis zu drei Wochen dauert, abschwellende Maßnahmen wie Kühlung und manuelle Lymphdrainage durchgeführt. Ist dieser Schritt soweit abgeschlossen, wird die Oberschenkelmuskulatur gekräftigt sowie die Koordination und Stabilität des Knies aktiv trainiert und gefördert (KGG). Die Intensität und möglichen Übungen richten sich nach den Begleitverletzungen und können unter Umständen durch diese eingeschränkt werden, daher ist eine genaue Abklärung im Voraus notwendig.

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Besonders bei jungen und aktiven Menschen steht die operative Therapie im Vordergrund, da Menschen mit hohen Belastungsanforderungen auf die Stabilität des Kniegelenkes angewiesen sind und diese ihr Aktivitätsniveau häufig gar nicht herunterfahren können und vor allem in jungen Jahren auch nicht möchten.
Da für die Operation alle Begleitverletzungen und die Bandverletzung selbst erst ausheilen soll, wird der Eingriff in der Regel erst nach ein bis drei Monaten durchgeführt und in der Zeit durch Physiotherapie begleitet und vorbereitet. Bei Leistungssportlern wird der Eingriff teilweise früher durchgeführt, damit sie schneller wieder aktiv trainieren können und zum Training zurückkehren können.
Die Operationsmethode richtet sich nach der Art der Verletzung, ein knöcherner Ausriss kann in den meisten Fällen einfach wieder an seinem Ursprung verschraubt werden. Bei der Teil- und vollständigen Ruptur bieten sich zwei Möglichkeiten an, die Sehnenplastik mit einer körpereigenen Sehne oder die Sehnennaht.

Sehnenplastik

Für die Durchführung einer Sehnenplastik wird arthroskopisch vorgegangen, das heißt mit nur drei kleinen Einschnitten und einer Kamera im Knie werden entweder die Gracilis- und Semitendinosussehne oder ein drittel der Patellasehne entnommen um als Ersatz für das gerissene Kreuzband zu fungieren. Die entnommenen Sehnen werden entsprechend präpariert und dann durch je ein Bohrloch im Ober- und einem im Unterschenkel fixiert.
Der Vorteil der Entnahme körpereigener Sehnen ist, dass es zu keiner Abstoßung kommt und das Band schnell wieder durchblutet ist. Ein Nachteil ist die Leistungsminderung im Bereich der Muskeln, wo die Sehnen entnommen wurden.

Sehnennaht / Kreuzbandnaht

Eine weitere Methode ist die Band erhaltende Sehnennaht oder Kreuzbandnaht, hierbei wird versucht durch das Anbringen einer in der Sehne liegenden Schiene die beiden Enden der gerissenen Sehne zusammenzuhalten um eine mögliche Selbstheilung zu fördern. Der Vorteil dieser Methode ist, dass dabei alle Nerven erhalten bleiben und dadurch die Wahrnehmung schneller wiederhergestellt werden kann. Um diese Methode durchzuführen sollte allerdings innerhalb der ersten drei Wochen gehandelt werden, da sie noch in der akuten Wundheilungsphase stattfinden sollte. Kommt es durch dieses Verfahren doch nicht zu dem gewünschte Ergebnis, kann immer noch eine Sehnenplastik durchgeführt werden.
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Die ersten Tage

In den ersten Tagen bis hin zu 3 Wochen nach der Operation soll das Bein nur mit 20 kg Teilbelastung an UAGST belastet werden. In dieser Zeit werden vor allem die akuten Symptome wie Schwellung und Schmerzen durch manuelle Lymphdrainage und ggf. Kühlung behandelt. Gehtraining an UAGST im drei-Punkte-Gang wird geübt und isometrische Anspannungsübungen für die Oberschenkelmuskulatur werden mit dem Physiotherapeuten gemeinsam durchgeführt. Um das Kniegelenk zu schützen wird für die ersten sechs Wochen eine Schiene (Brace) eingesetzt.

Rehabilitation

Nach der akuten Phase ab etwa der 3. Woche werden zunehmend Kräftigungsübungen und aktive Mobilisation des Kniegelenkes durchgeführt. Das Gehtraining zielt jetzt auf das Gehen ohne UAGST unter Vollbelastung ab, die Belastbarkeit und Kräftigungsübungen werden langsam bis zur 6. Woche gesteigert. Die Arbeitsfähigkeit ist bei körperlich leichten Berufen bis zur 4. Woche meistens wiederhergestellt.
Nach etwa 6 Wochen kann das Kraft und Koordinationstraining (KGG) intensiviert werden und zwischen der 6. und 8. Woche kann das Training am Fahrradergometer aufgenommen werden. Normalerweise beginnt man nach 8-10 Wochen mit leichtem Walken und nach etwa 12-14 Wochen mit leichtem Joggen, mit Hilfe eines AlterG Schwerelosigkeitslaufbandes kann bereits deutlich früher mit dem Lauftraining begonnen werden.
Sportarten mit Körperkontakt und abrupten Start-Stop Bewegungen können nach etwa 6 Monaten wieder ausgeübt werden. Es kann bis zu 12 Monate dauern, bis die vollständige Sportfähigkeit wiederhergestellt ist.

Wann zum Arzt bei einer Kreuzbandverletzung?

Bei allen unklaren Kniebeschwerden, besonders bei Instabilität, sollten Sie in den nächsten Tagen einen Arzt aufsuchen und nicht zu lange warten.

Bei allen schmerzhaften Knieerkrankungen nach einer Verletzung sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. 

Konservative Therapie bei einer Kreuzbandverletzung

Krankengymnastik unterstützt durch physikalische Maßnahmen wie Kälteanwendungen, Reizstrom- und Ultraschalltherapie die Heilung einer Kreuzbandverletzung.

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