Krankheitsbild Frozen Shoulder / Schultersteife

Eine Frozen Shoulder zeigt sich in der Regel durch plötzlich auftretende Schmerzen in der Schulter, diese können bei alltäglichen Bewegungen auftreten und sind nicht unbedingt körperlicher Überlastung zuzuordnen. Man geht davon aus, dass die Hauptursache für eine Frozen Shoulder durch eine Störung des Stoffwechsels innerhalb der Schultermuskulatur, der Bänder und Kapsel zu erklären ist. Durch den gestörten Stoffwechsel werden giftige Abbauprodukte im extrazellulären Raum, also dem Zellzwischengewebe, nicht richtig abtransportiert und verursachen dadurch lokale Entzündungen und Schmerzen.

myPhysio Physiotherapie Deutschland

Häufige Begleiterkrankungen

  • Diabetes Mellitus
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Metabolisches Syndrom
  • Hoher Cholesterinspiegel

Mögliche Vorerkrankungen und Risikofaktoren

  • Verletzungen der Rotatorenmanschette
  • Impingement Syndrom
  • Operationen im Bereich der Schulter
  • Neurologische Erkrankungen der Nerven, Morbus Parkinson oder Reizungen der Nervenwurzeln wie bei Radikulopathien

Was sind die Symptome?

Der Beschwerdeverlauf lässt sich in drei Phasen einteilen, die durch unterschiedliche Symptome gekennzeichnet sind.

Phase 1 “Freezing Shoulder”

Die Beschwerden beginnen plötzlich mit starken Schmerzen, die sich vor allem nachts und bei Bewegung verstärken. Die Beweglichkeit der Schulter zeigt bis dahin noch keine Einschränkungen, ist also noch frei beweglich.

Die Schmerzen werden durch unspezifische Entzündungen des Kapselgewebes verursacht, dadurch kommt es zu “Verklebungen” (Adhäsionen) im Gewebe, dadurch wird die Beweglichkeit zunehmend eingeschränkt, die Schulter “friert sozusagen ein”.

Phase 2 “Frozen Shoulder” ca. 3. Monat

In dieser Phase sinkt das Schmerzniveau, die akute Entzündung der Kapsel lässt nach und zurück bleibt vernarbtes und verhärtetes Gewebe. Die nun eingeschrumpfte und verhärtete Kapsel ist der Grund für das Hauptsymptom dieser Phase, die deutliche Bewegungseinschränkung.

Der Arm kann in dieser Phase häufig nicht mehr über die Schulterhöhe hinaus bewegt werden, die Schulter ist “eingefroren”. Diese Phase dauert bis zu 8 Monate an.

Phase 3 “Thawing Shoulder”

In der Phase des “Auftauens” lassen die Schmerzen weiter nach und die Beweglichkeit nimmt wieder zu.
Wichtig ist in dieser Zeit, dass es nicht zu dauerhaften Einschränkungen der Beweglichkeit und Kraft der Schulter kommt, daher ist die aktive Übung und Therapie der Schulter absolut notwendig, diese wird hauptsächlich von Physiotherapeuten/innen durchgeführt und sorgt für ein bestmögliches Ausheilen der Beschwerden.

Wie wird behandelt?

Für die Behandlung der Frozen Shoulder stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, durch den sehr festgelegten Verlauf der Erkrankung stehen vor allem die Aufklärung und konservative Physiotherapie im Vordergrund.
Je nach Stadium der Erkrankung werden die Maßnahmen aus verschiedenen physikalischen und physiotherapeutischen Vorgehensweisen gewählt, besonders zur Schmerzlinderung und Durchblutungsanregung werden Eisbehandlungen, heiße Rolle, Elektrotherapie, die Behandlung mit Ultraschall oder Mikrowelle durchgeführt.

Phase 1

Als aktive Therapie in der ersten Phase bietet sich besonders das Bewegungsbad oder die Therapie im Wasser an, auch in den weiteren Phasen ist sie ein guter Ansatz um die Beweglichkeit zu erhalten. Aktive Übungen sind besonders in der ersten Phase mit bedacht zu wählen, sie sollten nur im schmerzfreien Bereich eingesetzt werden und dienen primär dem Erhalt der Beweglichkeit.

Phase 2

In der zweiten Phase ist aufgrund der stark eingeschränkten Beweglichkeit die manuelle Therapie besonders effektiv, auch hier gilt es die Schmerzgrenze zu beachten. Wichtig ist es auch die Eigenverantwortung zu stärken und Übungen für zu Hause mit auf den Weg zu geben, diese dienen der Bewegungserweiterung und sollen auch nur im schmerzfreien Bereich durchgeführt werden.

Phase 3

In der Phase des “Auftauens” der dritten Phase, spielt die aktive Behandlung eine entscheidende Rolle, hier ist das oberste Ziel die volle Beweglichkeit zu erreichen und Kraft zurück zu gewinnen. Zu beachten ist, dass diese Phase ab dem 8. Monat bis hin zu 2 Jahren dauern kann, dementsprechend spielt Geduld eine große Rolle sowie die Eigenverantwortung auch langfristig am Therapieerfolg zu arbeiten.

Medikamentöse und operative Behandlung

Begleitend zur konservativen Therapie werden vor allem für die Behandlung der Schmerzen und der Entzündung Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) verabreicht, diese sind z.B. Diclofenac, Ibuprofen und ASS.

Eine weiter Möglichkeit ist die Steroidinjektion direkt in das Gelenk mittels einer Kortikoidinjektion (Kortison), diese wird nur in einem begrenzten Zeitraum und bis spätestens zum Eintritt der zweiten Phase durchgeführt.

Wird durch die konservative Therapie nicht das gewünschte Ergebnis erzielt oder hält der Verlauf besonders lange an, ist eine operative Therapie eine Möglichkeit den Krankheitsverlauf deutlich zu verkürzen. Bei der Operation wird minimal-invasiv unter Vollnarkose das verklebte Kapselgewebe gelöst, anschließend wird physiotherapeutisch die Nachbehandlung eingeleitet wie oben beschrieben ab Phase zwei unter Berücksichtigung der Wundheilung nach der Operation.

Wann zum Arzt bei Frozen Shoulder / Schultersteife?

Sie sollten ihren Hausarzt aufsuchen, wenn:

  • die Schulterschmerzen sehr stark sind oder sich mit der Zeit verstärken
  • die Schulterschmerzen nicht innerhalb einiger Wochen wieder abklingen – dann besteht die Gefahr, dass sie chronisch werden
  • die Schmerzen in der Schulter immer wiederkehren
  • Sie einen Unfall hatten, etwa auf die Schulter oder den Arm gestürzt sind
  • Ihre Schulter und der Arm steif sind und die Beweglichkeit eingeschränkt ist
  • die Schulterschmerzen in den Nacken, Kopf, Arm oder das Handgelenk ausstrahlen
  • Gefühlsstörungen und Missempfindungen einsetzen, zum Beispiel Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Ameisenlaufen
  • Die Schulterschmerzen plötzlich links auftreten und mit Schmerzen hinter dem Brustbein, Engegefühl in der Brust und Atemnot kombiniert sind  – ein Herzinfarkt oder die Angina pectoris könnten dahinter stecken. Beides ist ein Notfall!

Konservative Therapie bei Frozen Shoulder / Schultersteife

Im Vordergrund der Frozen Shoulder Therapie stehen konservative Maßnahmen, die an das Stadium der Erkrankung angepasst werden.

Maßnahmen wie Eisbehandlungen, Elektrotherapie oder die Heiße Rolle verbessern die Durchblutung und lindern die anfänglich heftigen Schmerzen der Frozen Shoulder. Übungen im Wasser, zB. im Bewegungsbad, helfen, die Beweglichkeit zu erhalten, die Schmerzen zu lindern und den Bewegungsumfang wieder zu erweitern.

Krankengymnastische Übungen sollten besonders in Phase 1 nur mit Vorsicht und in einem Umfang durchgeführt werden, in welchem sie keine Schmerzen bereiten. Ab Phase 2 lässt sich mit Manueller Therapie das Bewegungsausmaß der betroffenen Schulter verbessern. Auch hier gilt: Die Übungen sollten nur im schmerzfreien Bewegungsausmaß durchgeführt werden und die Bewegungsgrenzen nicht überschreiten.

Auch wenn die Frozen Shoulder in Phase 3 langsam wieder auftaut, ist das Bewegungstraining sehr wichtig. Der Patient sollte konsequent mit dem Therapeuten und zu Hause trainieren, um die erkrankte Schulter möglichst bald wieder voll bewegen zu können.

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